HERMA verdrahtet Etikettiermaschinen kanallos

In jedem Betrieb und jedem Haushalt sind die Etiketten von HERMA in unterschiedlichster Form präsent. Kürzlich baute der Spezialist für Selbstklebetechnik ein neues Werk für Etikettiermaschinen. Und Lütze hängt mit dran: In vielen Schaltschränken wird mit AirSTREAM verdrahtet.
Auf Food- und Kosmetikverpackungen, auf Bekleidungsetiketten, Buchrücken, Arzneiampullen und tausenden anderer Alltagsgegenstände klebt HERMA. Ebenso auf praktisch allen Zwischenprodukten, von Automotive bis Elektronik. Ohne Haftetiketten und die aufgedruckten Informationen kämen auch Logistik und Kommissionierung ins Stolpern. Für jede denkbare Anwendung kann HERMA die passende Etikettenvariante liefern – gewissermaßen den Klebstoff, der die Warenwelt zusammenhält.

Das Unternehmen startet 1906 mit Heinrich Hermanns Stuttgarter Druckbetrieb, der geprägte Etiketten und Anhänger für die neuerdings industriell gefertigten Waren produziert. Mit laufend neuen Ideen wächst das Unternehmen, darunter Kleberollen oder „Schnellfeuchter“, teils auf selbst entwickelten Maschinen produziert. Ab den 1930ern dann der Megaerfolg der Fotoecke, wie wir sie noch aus alten Familienfotoalben kennen. Ab den 1950ern boomen Supermärkte – und alle brauchen die kleinen selbstklebenden Preisschildchen von HERMA. Mit eigenem Know-how in Maschinenbau entwickelt man auch die „Etikettierer“ dazu. So begleitet HERMA bis heute die Welt der Produkte und Produktion mit immer neuen Lösungen, die der Markt gerade braucht. Über die Jahrzehnte klebt der Erfolg geradezu an HERMA. Das manifestiert sich im 2019 komplett neugebauten Werk in Filderstadt bei Stuttgart, Europas wohl modernste Fertigung von Etikettiermaschinen.

Bei der Umstellung des Maschinenportfolios stellte man in den Schaltschränken aller fünf Maschinentypen auf den LÜTZE-Verdrahtungsrahmen AirSTREAM um. Zuvor hatte man teils schon das Vorgängersystem LSC-B im Einsatz. Der Teamleiter Elektrische Montage, Marc Freund zeigt sich überzeugt von dieser intelligenten Verdrahtungslösung: „Wer AirSTREAM kennt, bei dem überwiegen die Vorteile gegenüber der Montagetafel deutlich.“ Was für ihn der ausschlaggebende Faktor ist: die deutliche Platzersparnis und effizientere Raumnutzung. Wie dieses äußerst kompakte System die Schaltschrankgröße um bis zu 30 Prozent verringern kann? Da die Verdrahtungsebene in den Rahmen integriert ist, gibt es keine Kabelkanäle mehr. Woraus weitere Vorteile gegenüber dem konventionellen Aufbau resultieren. Etwa die wesentlich vereinfachte Verdrahtung nur von vorne. Die getrennten Verdrahtungs- und Komponentenebenen erlauben es, die Elektronikteile entzerrt zu verbauen, insbesondere solche mit hoher Wärmeabstrahlung. Die fast frei zirkulierende Luft transportiert die Wärme ab, was die Gefahr von Hot-Spots verringert – und damit den Hitzestress und Bauteiltod minimiert. Hervorheben möchte Marc Freund noch, dass der LÜTZE-Rahmen fertig montiert angeliefert kommt. „Statt eine Montageplatte zu bearbeiten muss man den fertigen Verdrahtungsrahmen nur noch bestücken – ein echter Zeitvorteil.“ Selbst das spätere Tauschen von Modulen oder Überbauen wird mit AirSTREAM deutlich schneller klappen. Sein Fazit: „Wir wollen keinesfalls mehr zurück zur Montageplatte“.

Im Zuge der Maschinenumstellung schätzte der Teamleiter der Elektrischen Montage die intensive Vor-Ort-Beratung durch den LÜTZE-Vertrieb. Seine Zufriedenheit reicht so weit, dass er den Hersteller in anderen Abteilungen empfiehlt. So sind aktuell Kabelkonfektionen im Gespräch. Im Test ist die LOCC-Box zur Lastüberwachung in HERMAs nächster Weltmarktneuheit: Das InNo-Liner-System verarbeitet Etiketten ganz ohne Trägermaterial. Sein zunächst nicht-klebriges Haftmaterial aktiviert sich erst im Moment des Verspendens per Mikrozerstäubung – was künftig pro Jahr viele Tonnen Trägermaterial einspart. Ein Nachhaltigkeitseffekt, den LÜTZE gerne unterstützt: Im Schaltschrank der Maschine wird die neue Compact Version von AirSTREAM verbaut, die jüngste Innovation des AirSTREAM Verdrahtungssystems. Wie bei der Standardversion lässt sich bei AirSTREAM Compact dank des homogenen Klimas im Schaltschrank bis zu 23 % der Kühlenergie einsparen. Dies geschieht unter anderem auch durch die sehr günstige Strömungseigenschaften der bewährten Stegprofile des Standardprogramms. Insgesamt zeichnet sich AirSTREAM Compact durch sehr hohe Steifigkeit aus. Platzsparendes und flexibles Verdrahten ist nun also erstmalig für kleine Schaltschränke verfügbar, insbesondere solche mit wenig Tiefe oder in Anlagen verbaute Sonderschränke. Beim Zubehör kann der Anwender auf das sehr umfangreiche und jüngst stark erweiterte AirSTREAM-Programm zurückgreifen.

Autor: Jessica Stoll, Vertriebsingenieurin Friedrich Lütze GmbH